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Kapitel:

Verteilung sozialer Güter

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Soziale Integration

Politische Gestaltung

Umwelt und Gesellschaft

 

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Glossar

Zusamenfassung Beitrag
Andreas Diekmann und Reto Meyer

Umweltbewusstsein, Umwelthandeln und ökologische Risiken

Mit dem Schweizer Umweltsurvey wurde eine Vielzahl von Aspekten des Umweltbewusstseins, des Umweltverhaltens und der Lebensgewohnheiten bei einer Zufallsstichprobe von 3’369 Schweizer Haushalten erhoben. Der Beitrag von Andreas Diekmann und Reto Meyer* referiert erste Ergebnisse aus dieser Befragung. Ein Teil der Fragen wurde bereits im Umweltsurvey 1994 gestellt, so dass auch zeitliche Vergleiche über Veränderungen von Umwelteinstellungen ermöglicht werden.

Der Grossteil der Bevölkerung hat ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein, die Gefahren des Klimawandels werden von mehr als vier Fünftel der Bevölkerung als hoch eingestuft. Das häufig zu hörende Lamento, dass das Umweltthema «aus der Mode» gekommen sei, kann mit den Daten des Schweizer Umweltsurveys nicht bestätigt werden. Auch die früher bestehende Kluft im Umweltbewusstsein zwischen Deutsch- und Westschweiz scheint der Vergangenheit anzugehören, wobei aber unterschiedliche Bewertungen immer noch beim Autoverkehr bestehen. Das Ausmass von Umweltbewusstsein und Verhalten ist bei den Frauen höher als bei den Männern. Umweltfreundliches Handeln zeigt sich stärker in integrierten Nachbarschaften, ist ausgeprägter bei Älteren und vermindert sich mit dem Einkommen. Das Umweltbewusstsein hat einen moderaten Effekt auf das Umwelthandeln, während das Umweltwissen und die wahrgenommenen Umweltbelastungen das persönliche Umweltverhalten kaum beeinflussen. Aus vorliegenden Studien ist bekannt, dass ökologisches Handeln oft mehr von positiven und negativen Anreizen abhängt als vom Umweltbewusstsein. Will man die Klimaziele erreichen, führt an Lenkungsmassnahmen kein Weg vorbei. Ein hohes Umweltbewusstsein in der Bevölkerung macht es leichter, den Weg für solche Massnahmen zu ebnen.

Der Beitrag befasst sich ferner mit der Wahrnehmung von ökologischen Risiken und den Risiken neuer Technologien, mit dem Umweltwissen, Umweltmassnahmen und der Frage, ob bestimmte Bevölkerungsgruppen durch höhere Umweltbelastungen systematisch benachteiligt werden («Umweltgerechtigkeit»). Im Schlussteil werden Zusammenhänge zwischen dem Grad der Zukunftsorientierung und energiesparenden Investitionen angesprochen.

* Der Beitrag findet sich in der deutschen und französischen Buchfassung des Sozialberichts 2008.
Update: FORS