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Kapitel:

Verteilung sozialer Güter

Kulturelle Vielfalt

Soziale Integration

Politische Gestaltung

Umwelt und Gesellschaft

 

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Glossar

Zusamenfassung Beitrag
Markus Freitag und Isabelle Stadelmann-Steffen

Welten der Freiwilligkeit – das freiwillige Engagement in der Schweiz im sprachregionalen Kontext

In den vergangenen Jahren hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass ein freiwilliges Engagement von Bürgerinnen und Bürgern eine wichtige Rolle für die soziale Integration der Gesellschaft spielt. Vor diesem Hintergrund erhält die Beobachtung an Bedeutung, dass sich das freiwillige Engagement in der Schweiz nicht nur nach Bevölkerungsgruppen, sondern vor allem auch nach regionalen Gesichtspunkten wesentlich unterscheidet. Dabei übernehmen Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer substantiell häufiger freiwillige Tätigkeiten als dies Bewohner der französischen und italienischen Sprachregion tun. Diese Unterschiede werden in der theoretischen Diskussion nicht zuletzt darauf zurückgeführt, dass die Schweizer Sprachregionen zu unterschiedlichen Kulturräumen gehören und deshalb in Bezug auf die Freiwilligkeit den gleichsprachigen Regionen des angrenzenden Auslands gleichen. Mit den Daten des Schweizer Freiwilligen-Monitors 2006 sowie dem European Social Survey 2002 und 2004 wurde diese Hypothese im Rahmen des Beitrags von Markus Freitag und Isabelle Stadelmann-Steffen* zum ersten Mal überprüft. In der Tat zeigen die Befunde in Bezug auf die Übernahme freiwilliger Tätigkeiten überaus deutlich, dass tatsächlich von sprachregionalen Freiwilligenkulturen gesprochen werden kann. Aus der Schweizer Perspektive machen die Ergebnisse deutlich, dass die Schweizer Sprachregionen bezüglich Freiwilligentätigkeiten einander weniger stark gleichen als dem angrenzenden Ausland. Eine Ausnahme von den berichteten Befunden zur Schweiz und ihren angrenzenden Regionen bildet die Spendentätigkeit. Die Schweiz weist insgesamt ein deutlich höheres Niveau an Spendenden auf als ihre Nachbarländer. Inwiefern dieses Resultat auf einem schweizerischen Selbstverständnis eines reichen Landes beruht oder auf den nach wie vor stark verankerten Subsidiaritätsgedanken zurückgeführt werden kann, muss vorerst ungeklärt bleiben.

* Der Beitrag findet sich in der deutschen und französischen Buchfassung des Sozialberichts 2008.
Update: FORS