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Kapitel:

Verteilung sozialer Güter

Kulturelle Vielfalt

Soziale Integration

Politische Gestaltung

Umwelt und Gesellschaft

 

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Glossar

Zusamenfassung Beitrag Georges Lüdi und Iwar Werlen

Vielsprachigkeit der Schweiz als Chance?

Die Schweiz wird immer vielsprachiger. Dies betrifft nicht nur die Anzahl der in der Schweiz gesprochenen Sprachen (besonders in den städtischen Gebieten), sondern auch die individuelle Mehrsprachigkeit. Das Ziel des Beitrags von Georges Lüdi und Iwar Werlen* ist es, anhand neuerer und neuester Zahlen diese Tatsache zu dokumentieren. Aufgrund der öffentlichen Debatten der letzten Jahre stehen dabei drei Fragen im Zentrum: erstens die Rolle der Landessprachen als Fremdsprachen und zur Verständigung zwischen den Sprachgebieten; zweitens die zunehmende Bedeutung des Englischen als Fremdsprache, als Sprache der Wirtschaft und der Wissenschaft, aber auch als Hilfssprache für die interne Kommunikation innerhalb der Schweiz; drittens die Frage danach, wie die vielen Anderssprachigen in der Schweiz im Spannungsfeld zwischen ihren Herkunftssprachen, den örtlichen Landessprachen und internationalen Verkehrssprachen mit ihrer Mehrsprachigkeit umgehen.

Die Daten, die für den vorliegenden Beitrag ausgewertet wurden, stammen zunächst aus den Eidgenössischen Volkszählungen von 1990 und 2000, in welchen Fragen nicht nur nach der Hauptsprache, sondern auch nach den Familiensprachen und den Arbeitssprachen beantwortet werden mussten, was uns zum ersten Mal einen umfassenden Einblick in den Sprachgebrauch aller Bewohnerinnen und Bewohner der Schweiz vermittelte. Aber diese Ergebnisse liegen beinahe zehn Jahre zurück. Im Rahmen des vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Nationalen Forschungsprogramms 56 «Sprachenvielfalt und Sprachkompetenz in der Schweiz» organisierte die Universität Bern eine repräsentative Befragung über die Sprachkompetenzen und -einstellungen sowie den Sprachgebrauch in der Schweiz, deren Ergebnisse in diesen Beitrag eingeflossen sind. Schliesslich wurde auf Schulstatistiken und andere Studien zurückgegriffen. Auf der Basis dieser Daten gehen wir aktuellen Fragestellungen in der Politik und in der Öffentlichkeit, aber auch in den Bildungssystemen nach, welche die Zukunft der Landessprachen als Schweizer Verkehrssprachen komplementär zu oder in Konkurrenz zu Englisch betreffen, aber auch die Rolle der Herkunftssprachen als kulturelle und ökonomische Brücken zu den Herkunftsregionen der Immigrantinnen und Immigranten in aller Welt.

* Der Beitrag findet sich in der deutschen und französischen Buchfassung des Sozialberichts 2008.
Update: FORS