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Kapitel:

Verteilung sozialer Güter

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Soziale Integration

Politische Gestaltung

Umwelt und Gesellschaft

 

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Glossar

Zusamenfassung Beitrag Thomas Meyer

Wer hat, dem wird gegeben: Bildungsungleichheit in der Schweiz

Ein Bildungsabschluss der Sekundarstufe II (in der Schweiz: Lehrabschluss, Maturitätszeugnis o. Ä.) gilt heute als Grundvoraussetzung für eine volle Teilhabe am Erwachsenen- und Erwerbsleben. Wer über keinen solchen Abschluss verfügt, ist nicht nur auf dem Arbeitsmarkt einem hohen Risiko ausgesetzt. In einer Zeit beschleunigten gesellschaftlichen und technischen Wandels, in der Wissen und Fertigkeiten rasch veralten, ist lebenslanges Lernen zur Notwendigkeit geworden. Fundament und zwingende Voraussetzung für lifelong learning ist und bleibt eine solide Grundbildung. Ohne diese ist nicht nur die Weiterbildungs- und Arbeitsmarktfähigkeit in Frage gestellt, sondern gesellschaftliche Teilhabe schlechthin. Der Beitrag von Thomas Meyer* analysiert, auf welchem Wege und mit welchen Schwierigkeiten und Hürden Kinder und Jugendliche den «Bildungsstandard» eines Sekundarstufe II-Abschlusses erreichen – oder verfehlen. Die im Beitrag referierten Forschungsergebnisse zeigen dabei, dass das hiesige Bildungssystem erstens durch ein hohes Mass an Ungleichheit geprägt ist, zweitens systematisch das Leistungsprinzip verletzt und drittens die Bedeutung der sozialen Herkunft für den Bildungserfolg verstärkt. Verschärft werden diese Ungleichheiten noch durch den Umstand, dass das Bildungsangebot in der Schweiz ab der Sekundarstufe I faktisch rationiert ist, was bei den schwächeren Nachfragerinnen und Nachfragern zu einem unerbittlichen Konkurrenz- und Verdrängungskampf um Ausbildungsplätze führt. Ein Ausbau und eine gerechtere Verteilung des Angebots sowie ein Abbau von Selektionshürden in der Volksschule, so bilanziert der Autor, könnten die Chancengerechtigkeit im schweizerischen Bildungswesen erhöhen.

* Der Beitrag findet sich in der deutschen und französischen Buchfassung des Sozialberichts 2008.
Update: FORS